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Gießmaschine

Eine Gießmaschine wird zur Herstellung von Legierungen und Vollgusskronen eingesetzt. Das Gerät schmilzt dazu das ausgewählte Material ein und gießt es dann in die gewünschte Form. Gießmaschinen gehören somit zu den wichtigsten Utensilien der (restaurativen) Zahntechnik. Zu den hauptsächlich verwendeten Gussmaterialien zählen hierbei Titan und Gold bzw. Edelmetalllegierungen. Einige Modelle, die mit Flammenbeheizung arbeiten, können auch NEM-Legierungen verarbeiten.

Heutzutage stehen der Dentaltechnik diverse Typen von Gießmaschinen zur Verfügung, die sich vor allem hinsichtlich ihrer Hitzequelle sowie ihrer Gussmechanik unterscheiden können. Zur Beheizung kann je nach Gerätetyp eine von vier verschiedenen Techniken zum Einsatz kommen:

  • Widerstandsheizung: Derlei Geräte verwenden Hochspannungsstrom, um die gewünschte Schmelztemperatur zu erreichen. Allerdings ist diese auf höchstens 1450 Grad Celsius begrenzt, wodurch die Heizleistung vergleichsweise schwach ausfällt. NEM-Legierungen lassen sich mit dieser Technik daher nicht verarbeiten. Die Temperaturkontrolle gestaltet sich relativ einfach, sodass eine eventuelle Überhitzung leicht vermieden werden kann. Folglich eignet sich diese Beheizung gerade für den Guss von Edelmetallen.
  • Induktive Verfahren: Diese Technik ähnelt der Widerstandsheizung und erzeugt Hitze ebenfalls mittels Elektrizität. Jedoch sind induktive Schmelzvorrichtungen leistungsfähiger und erreichen höhere Temperaturen.
  • Flammengießmaschinen: Da Flammenbeheizungen sehr hohe Temperaturen erreichen können, sind sie für die Verarbeitung von Edelmetall- und NEM-Legierungen geeignet. Allerdings gilt es, die Stärke der Flamme präzise einzustellen und zu kontrollieren, um etwa eine übermäßige Erhitzung sowie Oxidation des Materials zu vermeiden.
  • Lichtbogen: Hier erfolgt die Schmelzung durch einen sogenannten Lichtbogen, d. h. mittels einer elektrisch leitfähigen Gasentladung.

Hinsichtlich der Ausgussmechanik lassen sich Schleuder-, Kipp-, Druck- und Saugmechanismen unterscheiden. Je nach Gießmaschine kann auch die Atmosphäre um den Schmelztiegel variieren: Bei einigen ist es normale Luft, andere erzeugen mittels spezieller Pumpen ein Vakuum und wieder andere verwenden spezielle Schutzgase.

Ferner können die jeweiligen Schmelztiegel aus Grafit oder Keramik bestehen. Die Wahl hängt hier ganz von der zu verarbeitenden Legierung ab.

  • Zunächst wird die Gussform in das Gerät eingesetzt. Als Vorlage dienen hierzu meist Wachsmodelle des zu erstellenden Zahnersatzes, die der Zahntechniker basierend auf dem individuellen Abdruck der Zahnsituation anfertigt.
  • Dann wird das ausgewählte Füllmaterial erhitzt und geschmolzen. Der exakte Schmelzpunkt ist von Material zu Material unterschiedlich. Bei NEM liegt er aber meist deutlich höher als bei Edelmetallen wie z.B. Gold. Die meisten Gießmaschinen verfügen über eine frei einstellbare, automatische Temperaturkontrolle. Darüber hinaus kann dem Gussmaterial unter Umständen auch ein spezielles Schmelzpulver beigefügt werden, um unerwünschte Oxidationsprozesse zu unterbinden bzw. abzuschwächen.
  • Das verflüssigte Material wird daraufhin in die Form gegossen. Dies geschieht unter Druckluft, damit das Material die Gussform vollständig ausfüllt und keine Luftlöcher entstehen. So wird ein ‚sauberer’ Guss und die Stabilität der fertigen Krone gewährleistet.
  • Die Gussformen werden dann direkt nach erfolgreicher Gießung entnommen und abgekühlt, bevor sie weiter verarbeitet werden.

Moderne Gießmaschinen ermöglichen es dem Zahntechniker, Dentallegierungen schnell, einfachund vielseitig anwendbar zu verarbeiten – ohne Abstriche bei der Qualität in Kauf nehmen zu müssen.

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